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Gertrud Pigor
FRÜHSTÜCK MIT WOLF

Drei kleine Schweinchen ahnen nichts Böses

Premiere: 15. November 2008, TASCH 2

Fotos link

Besetzung:
Inszenierung -
Ausstattung -
Dramaturgie -

Inspizienz /
Regieassistenz /
Soufflage -
Juliane Nowak
Axel Pfefferkorn a.G.
Jürgen Sachs



Agnieszka Habraschka
FRÜHSTÜCK MIT WOLF

Darsteller:
Wolf - Harald Schwamm | Borste - Stefan Piskorz | Fässchen - Franziska Knetsch | Schmalz - Florian Federl | Maulwurf / Schnecke (Puppen) - Ensemble


Stück:

Die drei kleinen Schweinchen haben eine große Leidenschaft: Häuser bauen. So wird eine grüne Wiese zum Bauplatz.
Doch der böse Wolf kann das Ärgern nicht lassen und versucht sofort, die Häuser umzupusten. Zum Glück ist wenigstens eins der Häuser stabil genug.
Aber es ist zu klein für alle drei Schweinchen! Das meint zumindest Borste, die das Haus allein bewohnen möchte. Die Geschwister Fässchen und Schmalz hingegen sehen das ganz anders und nisten sich ebenfalls dort ein.
Borste würde die beiden am liebsten vor die Tür setzen. Doch darf ein kleines Schweinchen so gemein sein...


Pressestimmen:

Oberhessische Presse

Schweinchen sind nicht immer süß, und der böse Wolf hat's auch nicht immer leicht.

Diese Botschaft verpackt das Landestheater in „Frühstück mit Wolf“ so vergnügt, dass viele Kinder im Publikum vor Freude quietschen.
von Gabriele Neumann

Marburg. Ein plapperndes Schnitzel möchte selbst das skrupelloseste Schwein nicht genannt werden. Da kann der Wolf noch so schlecht gelaunt sein, das ist einfach gemein. Doch der Wolf hat allen Grund zur Miesepetrigkeit. Denn über Nacht haben drei Schweinchen auf seiner Wiese Häuser gebaut. Und was für eine schöne Wiese hat Bühnenbildner Axel Pfefferkorn da geschaffen. Hinter jedem kleinen Hügel verbirgt sich eine Überraschung, können Häuser - oder Schweinchen - verschwinden und wieder auftauchen. Das satte Wiesengrün und der blaue Himmel im Hintergrund werden vorne von zwei großen Bäumen eingerahmt. In einem wohnt der Wolf Dieter, den Publikumsliebling Harald Schwamm als herrlich grantelnden ungewaschenen Alt-68er gibt. Die drei Schweinchen bieten anfangs den Eindruck einer Pfadfindergruppe, die die Wiese vornehmlich als Baugrundstück betrachten und umgehend zur Flächenversiegelung schreiten, denn „jedes Schwein möchte Hausbesitzer sein“, reimen sie zur Musik von Jan Fritsch nicht ohne Hintersinn für Erwachsene. Überhaupt fügen sich zahlreiche Lieder und die Musik der Jürgen Sachs Band sehr harmonisch in die temporeiche Inszenierung Juliane Nowaks. Darin sind die Schweinchen kleine Möchtegern-Architekten. Ihr Faible für Architektur bringen Fässchen (rosig-trotzig: Franziska Knetsch), Schmalz (schlicht, aber dreist: Florian Federl) und Borste (schön oberlehrerhaft: Stefan Piskorz) aber zu höchst unterschiedlichen Ergebnissen. Dass der ordnungsliebende und wohlorganisierte Borste mit seinem Stahlbeton-Eigenheim die Schweinchen-Nase vorn hat, erweist sich nur kurz als Vorteil. Denn Wolf Dieter ist vom Bauboom auf seiner Wiese wenig begeistert und beschließt, dem schweinischen Treiben ein kulinarisches Ende zu bereiten. Kurzerhand pustet er zwei Häuser weg - die einzige direkte Anlehnung an die Märchenvorlage „Three little pigs“. Die Verfolgungsjagd, die er sich mit Fässchen und Schmalz im listenreichen Bühnenbild liefert, wird auch von den kleinen Kindern im Premierenpublikum begeistert angefeuert. Die Schweinchen flüchten sich in Borstes sicheres Heim und vertreiben den Hausbesitzer mit seinen eigenen Argumenten: Schließlich ist das Haus wirklich zu klein für drei, und Borste ist eine echte Spaßbremse, ohne die man sich viel besser auf dem Sofa lümmeln kann. Um die dreisten Hausbesetzer zu vertreiben, versucht sich Borste in der zweiten Hälfte der Inszenierung als Hilfswolf. Doch sein eingefleischtes Ferkelwesen raubt selbst dem gutmütigen Umschulungsleiter Wolf Dieter den letzten Nerv. Wie schön waren da die Zeiten, als er zu Frank Sinatras „Cheek to cheek“ gemütlich vor seinem Baumhaus frühstückte - und jetzt diese geleckten Fertighäuser und ihre widerborstigen Bewohner. Dafür ist der arme alte Wolf Dieter nicht geschaffen, da holt er sich halt schnell ein paar Hühner, „die stellen sich wenigs_tens nicht so an“. Am Ende gibt es weder Kotelett, noch Schnitzel aber schöne Wortspiele, einen glücklichen Wolf und glückliche Kindergesichter.



Marburger Neue Zeitung

Schweinchen tricksen den bösen Wolf aus
Das Hessische Landestheater Marburg bringt Stück für kleine Besucher auf die Bühne

Mit Schläue und Zusammenhalt kann man auch den stärksten Wolf austricksen – das haben die drei kleinen Schweinchen im Kinderstück „Frühstück mit Wolf“ gelernt, und auch die kleinen Besucher der Premiere des neuen Stücks des Hessischen Landestheaters Marburg am Samstag.

An Kinder ab vier Jahren wendet sich die Inszenierung von Juliane Nowak, die das Stück von Gertrud Pigor einstudiert hat. Grundlage der Handlung ist das bekannte Märchen von den drei kleinen Schweinchen, aber die Bearbeitung ist verspielter und versöhnlicher als das Original. Die Geschwister Borste, Schmalz und Fässchen sind begeisterte Häuslebauer und errichten ihre sehr individuellen Traumhäuser ausgerechnet auf der Wiese, neben der der böse Wolf wohnt. Der heißt Wolf Dieter, ist mit Leidenschaft gemein und pustet zwei der Häuschen einfach so weg, um sich die darin wohnenden „Koteletts“ einzuverleiben. Nur Borstes Haus bleibt stehen, aber die Geschwister könnnen sich nicht einigen, wer darin wohnen darf. Aus Frust geht Borste beim Wolf in die Lehre und verdient sich den Halunken-Orden. Als es daran geht, Fässchen und Schmalz zu Rouladen zu verarbeiten, kommt Borste zur Besinnung – und auf einen tollen Trick, mit dem sich die Gemeinheit des Wolfes aushebeln lässt. Und so sitzen Wolf und Schweinchen am Ende ganz einträchtig zusammen am Frühstückstisch. Erzählt wird diese Geschichte temporeich, mit viel Musik und pfiffigen Gesangseinlagen. Stefan Piskorz, Franziska Knetsch und Florian Federl bewegen sich trotz ihrer dem Schweinedasein geschuldeten Beleibtheit äußerst leichtfüßig, die Choreographie ist rasant. Das Bühnenbild von Axel Pfefferkorn lässt Tag und Nacht einander eindrucksvoll abwechseln und ein verborgenes Trampolin ist Anlass für lustiges „Herumkobolzen“. Viele kleine Regieideen machen das Stück lebhaft, so dass es die kleinen Zuschauer fast eine Stunde lang problemlos fesselt. Und besonders der Wolf (Harald Schwamm) hat trotz aller Gemeinheit die Sympathien auf seiner Seite, so elegant tänzelt der charmante Bösewicht über die Bühne. Und am Ende frisst er ja auch Gemüse.

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